Fahrradreifen f�r Fahrrad / Saxonette
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Während man mit einem Fahrrad mit defekter Beleuchtung noch fahren kann (aber nicht darf!), ist dies bei einer Reifenpanne nicht mehr möglich, ohne Schlauch, Mantel und Felge zu zerstören.
Einen sicheren Schutz vor Reifenpannen gibt es nicht, man kann jedoch durch einige Maßnahmen erreichen, dass die Wahrscheinlichkeit von "Plattfüßen" möglichst gering gehalten wird: Ein abgefahrener oder alter, spröder Reifen hat seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen verloren. Er sollte ausgetauscht werden, bevor es auf der Radtour zu spät ist. Auch zu geringer Luftdruck kann eine Ursache für häufige Pannen sein. Der Reifen verschleißt viel schneller, wenn er nicht richtig aufgepumpt ist, außerdem dringen Fremdkörper schneller durch.
Der richtige Luftdruck ist bei Markenreifen meistens auf der Reifenflanke angegeben. Oft ist die Beschriftung englisch, dort heißt es "inflate to", die Angabe erfolgt in der Maßeinheit "psi" = pounds per sqare-inch. Diese Angabe multipliziert mit 0,07 ergibt den richtigen Wert in bar. 100 psi entsprechen also 7 bar.
Da jedoch trotz allem auch ein nagelneuer, richtig aufgepumpter Reifen nicht absolut pannensicher ist und weil eine Panne natürlich immer fern der Heimat auftritt, sollten Sie bei längeren Touren immer Flick- und Werkzeug mit sich führen. Damit Sie aber auch wissen, was Sie brauchen und wie Sie mit diesen Utensilien umgehen müssen, um Erfolg zu haben, soll das Reifenflicken nun erläutert werden.
Wenn Ihr Mantel abgefahren ist, muss natürlich ein neuer her. Die Größe muss dabei stimmen, die Breite hängt von der Felge und dem Rahmen ab und kann in weiten Grenzen variiert werden. Das Profil können Sie frei nach Ihrem Geschmack auswählen.
Außerdem brauchen Sie folgende Dinge, die auch in Ihr Tourengepäck gehören:
Ein Ersatzschlauch für den hoffnungslosen Fall. Hier müssen Größe und Breite dem Mantel angepasst sein, jedoch passen zu einem Schlauch mehrere Manteldimensionen.Ein Ersatzventil. Das Ventil soll mit dem Ventil Ihres alten Schlauches �ber- einstimmen. Es gibt drei verschiedene Ventile:
Das Blitzventil oder Dunlop-Ventil. Es hat die größte Verbreitung.
Das Sclaverand - Ventil bei Renn- und hochwertigen Tourenrädern.
Das Auto- (Schrader-) Ventil bei All-Terrain-, Mountain - Bikes (ATB, MTB) und Trekking-Rädern.
Die Ventile haben unterschiedliche Durchmesser. Größere Ventile passen nicht durch das Felgenloch, kleinere sitzen nicht richtig darin, so
dass die Kante des Loches
den Schlauch rund um das Ventil durchscheuert oder das Ventil abgerissen wird.
Beim Schlauch- und Mantelkauf hilft auch der Fachhändler. Wenn man das Fahrrad oder
die alten Muster mitnimmt, kann eigentlich nichts schief gehen.
Reifenheber aus Kunststoff. Metallene Reifenheber sind genau wie der zum Herunterhebeln eingesetzte Schraubendreher schädlich für die Felge und den Schlauch, der damit gelöchert werden kann.
Flickzeug (Flicken, Gummilösung (darf nicht zu alt sein, da sie eintrocknet), Schmirgelpapier).
Neuerdings sind auch selbstklebende Flicken im Handel, für die keine Gummilösung
mehr benötigt wird. Die Qualität dieser Flicken ist aber nicht immer zufrieden stellend. Hier heißt es: vorher ausprobieren oder mindestens so lange, bis man Erfahrungen gesammelt hat, beide Sorten mitnehmen.
Schraubenschlüssel (meist 15 mm), falls keine Schnellspannaben vorhanden sind.
Bei Rädern mit Rücktrittbremse einen Schraubendreher oder Inbusschlüssel (4 oder 5 mm) und Schraubenschlüssel (meist 8 oder 10 mm), um den Rücktritthebel zu lösen.
Eine Luftpumpe (passend zum Ventil).
Weiteres oder anderes Werkzeug ist im Einzelfall erforderlich. Es wird im folgenden Text erwähnt.
Feuchtet man das Ventil an, erkennt man ausströmende Luft durch die entstehenden Bläschen. Manchmal l�sst sich ein defektes Ventil aber nicht so leicht erkennen.
Ist das Ventil undicht, hilft natürlich kein Flickzeug. Dunlop- und Schrader- Ventile lassen sich ohne weiteres auswechseln (wenn man Ersatz zur Hand hat). Anders sieht es bei Sclaverand- Ventilen aus. Diese sind im allgemeinen nicht austauschbar, hier muss ein neuer Schlauch her. Im allgemeinen heißt, dass es Ausnahmen gibt: Bei Sclaverand- Ventilen ist bei einigen Schlauchherstellern der Einsatz auswechselbar.
Ist man nicht sicher, ob das Ventil undicht ist, kann man es ja auf Verdacht austauschen und feststellen, ob die Luft im Reifen bleibt. Bleibt sie es nicht, war es doch nicht das Ventil...
Ist das Loch groß und soll weder Schlauch noch Mantel ausgetauscht werden, muss das Rad nicht ausgebaut werden. Wir können dann sämtliche Schraubenschlüssel und -dreher beiseite legen.
Muss jedoch das Rad ausgebaut werden, ist dies kein Grund, den Mut zu verlieren.
Das Vorderrad wird ausgebaut, indem die Nabenmuttern bzw. der Schnellspanner gelöst werden. Ist die Felge viel schmaler als die Reifendecke, muss außerdem die Bremse entspannt werden (s. auch Kapitel "Bremsen").
Zum Ausbau des Hinterrades sind die gleichen Arbeiten nötig, falls das Fahrrad auch dort mit einer Felgenbremse ausgestattet ist. In diesem Fall ist meistens auch eine Kettenschaltung vorhanden. Hier wird das Schaltwerk mit einer Hand nach hinten geschwenkt, das Rad aus dem Rahmen gehoben und die Kette beiseite gelegt
(s. Kapitel "Gangschaltung").
Hat man ein Rad mit R�cktritt- oder Trommelbremse, so ist der R�cktritt- bzw. Trommelbremshebel vom Rahmen zu l�sen. Bei Nabenschaltungen sind vor dem L�sen des Hinterrades der oder die Schaltz�ge zu �ffnen.
Hat man ganz viel Pech, kommt man um die vollständige oder teilweise Demontage des Kettenkastens nicht herum. Das stellt jedoch kein größeres Problem dar, denn die Verschraubungen des Kastens am Rahmen sind gut sichtbar und zugänglich - wenn man kein Hollandrad mit einem tuchbespannten Kettenkasten sein Eigen nennt. Hier ist auf der Unterseite ein Draht zu sehen, der die vordere und die hintere Hälfte der Bespannung zusammenhält. Nach dem Herausziehen des Drahtes kann man das Tuch wegklappen und den hinteren Teil des Blechrahmens vom Kettenkasten nach hinten abziehen.
Jetzt ist das Hinterrad frei zugänglich und kann nach Herunternehmen der Kette vom Fahrrad getrennt werden.
Der eigentliche Flickvorgang ist bei Vorder- und Hinterrad natürlich gleich. Zunächst muss der Mantel abgehoben werden. Dazu werden die Reifenflanken über den halben Radumfang an der dem Ventil gegenüberliegenden Seite nach innen gedrückt. Anschließend kann der Mantel am Ventil über den Felgenrand gehoben werden. Hat man einen sehr eng sitzenden Mantel erwischt, helfen die Kunststoff-Reifenheber. Ist der Mantel auf einer Seite der Felge abgezogen, kann der Schlauch nach dem Abdrehen der Überwurfmutter herausgenommen werden. Zum Auffinden des Loches wird dieser aufgepumpt und mit Hilfe der Lippen (diese spüren einen kleinen Luftzug sehr empfindlich) abgetastet und zusätzlich abgehört. Hat man keinen Erfolg, hilft der Eimer mit Wasser.
Hat man das Loch entdeckt, wird die Stelle mit Schmirgelpapier aufgeraut und mit Gummilösung bestrichen. Nach wenigen Minuten sieht die Gummilösung trocken aus. Jetzt ist es Zeit, den Flicken draufzusetzen und sorgfältig anzudrücken. Je fester der Flicken angedrückt wird, desto besser und haltbarer sitzt er auch.
Bevor der Reifen wieder montiert wird, muss der Mantel außen und innen (durch Tasten) auf Fremdkörper abgesucht werden, damit der Schlauch nicht sofort wieder gelöchert wird. Weiß man noch die Position des Mantels vor der Demontage, kann man an der Pannenstelle besonders sorgfältig schauen.
War das Loch auf der der Felge zugewandten Seite des Schlauches, so ist wahrscheinlich das Felgenband defekt (bzw. fehlte völlig) und muss ersetzt werden.
Wird ein neuer Mantel aufgezogen, sollte man darauf achten, ob dieser eine Laufrichtung besitzt. Dieses ist durch einen Pfeil auf der Reifenflanke angezeigt. Wird der Reifen falsch herum gefahren, wird bei Regen der Wasserfilm auf der Straße nicht zu gut verdrängt und Sie rutschen schneller.
Der Mantel wird einseitig auf die Felge aufgezogen. Der Schlauch wird mit dem Ventil in die Felge eingehängt, leicht aufgepumpt und in den Mantel gelegt. Anschließend wird der Mantel am Ventil beginnend so weit wie möglich in die Felge gehoben. Für das letzte Stück muss die Luft wieder aus dem Schlauch gelassen werden.
Vor dem Aufpumpen des Reifens drücken Sie das Ventil in den Reifen herein, damit der Schlauch nicht eingeklemmt wird. Anschließend ziehen Sie es wieder heraus, und schrauben die Fixiermutter wieder auf. Nun kann gepumpt werden. Bei mittlerem Druck wird geprüft, ob der Mantel richtig in der Felge sitzt. Ist das nicht der Fall, muss korrigiert werden. Ansonsten: weiterpumpen bis zum Erreichen des Nenndruckes.
Da Sie das Rad erfolgreich aus dem Fahrrad ausgebaut haben, schaffen Sie bestimmt auch wieder den Einbau: Einfach die Arbeitsgänge in umgekehrter Reihenfolge wiederholen... Zum Abschluss dürfen Sie das Einhängen Ihrer Felgenbremse nicht vergessen!
Wenn Ihr Fahrrad keine Kettenschaltung hat, müssen Sie beim Einbau des Hinterrades darauf achten, dass Sie das Rad nicht zu weit nach hinten schieben, da die Kette sonst zu stramm sitzt. Allerdings darf sie auch nicht zu locker sein, da sie sonst am Kettenkasten schlägt oder sogar vom Kettenblatt oder Ritzel abspringen kann. Im fertig montierten Zustand sollte sich die Kette um 1 bis 1,5 cm senkrecht bewegen lassen. Anschließend dürfen Sie das Anschrauben des Rücktritt- bzw. Trommelbremshebels nicht vergessen.
Wenn Ihr Rad mit einer Nabenschaltung ausgestattet ist, müssen Sie, bevor Sie die
Radmuttern wieder festschrauben, den Sitz der Fixierscheiben überprüfen. Diese müssen mit Ihrer Nase in das Ausfallende greifen, um ein Drehen der Achse zuverlässig zu verhindern (Abb. rechts). Dieses ist wichtig, weil sich sonst die Nabe während der Fahrt öffnen kann.
Falls Ihr Rad mit einer Trommelbremse und/oder mit einer Nabenschaltung ausgestattet ist, müssen Sie diese zum Abschluss noch einstellen. Wie das geht, steht in den Kapiteln Bremsen bzw. Gangschaltung.